Donnerstag, 15. Februar 2018

Alle Jungs sind doof und gemein!

Als ich ungefähr zehn war, suchte sich mein Vater (mal wieder) eine Freundin. Diesmal fand er eine, die zwei Söhne hatte, die beide älter als ich waren: Michael, der ca. 3 Jahre älter war, und Norbert, der nochmal ein oder zwei älter als Michael war. Michael hatte knatschrote Haare, während Noppi (denn keiner rief ihn "Norbert") schlohblonde Haare hatte. Noppi war schon in der Pubertät, und er hatte ganz andere Interessen als sein Bruder - und als ich ja sowieso, immerhin war ich ja ein Mädchen. Ich hatte mir schon immer einen älteren Bruder gewünscht, und jetzt gleich zwei zu haben, fand ich irgendwie klasse! Leider hatten auch Michael und ich nichts gemeinsam, und meistens gingen wir alle getrennte Wege.
Da die Freundin mit ihren Söhnen wohl kurzerhand mehr oder minder bei uns eingezogen war (nicht so richtig, also nicht so ganz, aber die drei waren eben ständig bei uns), ließ es sich nicht vermeiden, das auch wir drei Kinder immerzu in gewisser Weise zusammen waren. Ich musste mein Zimmer allerdings mit keinem teilen, das wäre meinem Vater dann wohl doch zu weit gegangen.

Aufgrund einiger äußerst delikaten Erlebnisse ein bzw. zwei Jahre zuvor (also mit schätzungsweise acht Jahren), wusste ich, das Jungs "untenrum" ganz anders aussahen als Mädchen. Aber ich war sehr neugierig, und ich
dachte, jetzt, da ich zwei "Brüder" habe, könnte ich ja einen der beiden vielleicht dazu bringen, mir das mal aus der Nähe und ganz live zu zeigen - sozusagen. Ich hab' mir auch gar nichts dabei gedacht, denn wenn wir mit der gesamten Familie spazieren gingen, dann gingen die Jungs ja auch immer mal in die Büsche oder hinter Bäume zum Strullern und mussten ihren Schniepel auspacken. Außerdem: Jungs waren doch alle wild, die hatten immer Unfug im Kopf, also warum nicht?
Eines Abends ergab sich die Gelegenheit: mein Vater und seine Freundin waren ausgegangen. Ich war mit den Jungs allein. Also wandte ich mich direkt an Noppi, der der stillere der beiden war. Michael war ein ausgeprochener Rabauke, und den wollte ich nicht so richtig fragen. Bei dem hatte ich ein bißchen Schiss. Ich ging also zu Noppi und sprach ihn auf seinen Strullermann an. Ich sagte:
"Ich würde mal gerne einen Strulli ganz nah sehen, nur zum Angucken."
Ja, ich war schon selten naiv, man übe bitte Rücksicht mit mir. Immerhin war ich ja nicht ganz zehn.
Doch Noppi sträubte sich. Ich war aber erpicht darauf, dieses komische Würmchen mal zu sehen, nur ganz kurz, ein paar Sekunden. Und so zog ich einfach an Noppis Shorts, die - schwupps - ganz leger seine dünnen Beine runterrutschten. Doch kaum baumelte der Pimmel so frei herum, schrie Noppi mich an, und miteinemmal sprang mir Michael auf den Rücken. Er war ja mehr als ein Kopf größer als ich, und schwer war er außerdem. Ich knickte direkt ein. Dann zog mir Noppi wütend eine Decke über den Kopf, und die beiden schlugen munter auf mich ein, bis ich am Boden lag. Es dauerte eine endlose Weile, ehe sie von mir abließen.

Ich wusste nur eines: Jungs sind alle doof und gemein! Diese brutalen Blödmänner, dachte ich, die können mich mal!
Ich heulte bitterlich, die Tränen wollten gar nicht mehr versiegen. Mein ganzer Körper war mit Kratzern und Flecken übersät, und mir war klar, das ich nie wieder in meinem ganzen Leben einen Jungen fragen würde, ob ich seinen Strulli sehen darf. Blöde Jungs!

Die beiden bekam natürlich Strafen aufgebrummt, was, weiß ich nicht mehr, und ist mir auch egal. Hoffentlich hat ihnen das eine Lektion erteilt! Ich habe natürlich alles erzählt. Auch, das ich Noppi die Shorts runtergezogen habe. Und obwohl ich die ganze Zeit weinte, musste seine Mutter an dieser Stelle dann doch kichern. Mädchen halt!
Ich brauche bestimmt nicht betonen, das mein Vater sich nach dem Vorfall von der Frau mit den beiden Jungs getrennt hat. Und gut so! Mit so doofen Kerlen wollte ich nicht unter einem Dach wohnen, geschweige denn sie "Brüder" nennen. Mir war die Lehre, die ich daraus gezogen habe: wenn ein Junge dich haut, dann hau zurück! Das habe ich mir nie mehr von Schniepelträgern gefallen lassen! So!

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